Wieder ist eine neue Gebührenerhöhung für das Bornheimer Trinkwasser beabsichtigt

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Benzin, Gas, Strom alles wird teurer, jetzt auch unser Trinkwasser.

Für Einpersonenhaushalte mehr als 6 Euro pro Kubikmeter!

In der Dezembersitzung des Bornheimer Stadtrates wird voraussichtlich über eine weitere Trinkwasserpreiserhöhung abgestimmt. Die Wasserwerksleitung schlägt in der aktuellen Vorlage zur nächsten Betriebsausschuss-Sitzung am 25. November eine Wasserpreiserhöhung auf 1.99 Euro pro m³ ab dem 1. Januar 2022 vor.

Dort wird dem erstaunten Leser in knappen Sätzen mitgeteilt, dass der Wahnbachtalsperrenverband (WTV) erneut seinen Trinkwasser Verkaufspreis erhöht hat. Darüber hinaus steigen die Fernmeldeanlagen- und die Korrosionsschutzkosten, die EDV-Kosten und natürlich werden auch die Tariferhöhungen als Gründe angeführt. Daher soll jetzt wieder einmal der Trinkwasserpreis in Bornheim -zum 8. Mal seit 2015- auf Netto 1,86 Euro steigen. Dies sind zuzüglich der 7% Mehrwertsteuer Brutto 1,99 Euro pro Kubikmeter Trinkwasser.  Einschließlich der jährlichen Grundgebühr von 209 Euro sind dies stolze 3,15 Euro pro Kubikmeter Trinkwasser. Bei einem Wasserverbrauch von 180 m³ -pro Familienhaushalt- betrügen die jährlichen Gesamtkosten des Trinkwassers 567 Euro. Damit bleibt Bornheim weiterhin Spitzenreiter in der Region.

„Trau keiner Rechnung, die du nicht selbst nachgerechnet hast“

Denn bei der herangezogenen kommunalen Vergleichsrechnung in der städtischen Vorlage, in welcher die Wasserpreise anderer Kommunen im Kreisgebiet zum Vergleich herangezogen werden, hat die Bornheimer Werksleitung geflissentlich die Grundgebühr der Vergleichskommunen verschwiegen. Zum Beispiel beträgt die Grundgebühr in Königswinter 88,80 Euro im Jahr, statt 209 Euro in Bornheim. Bei einem Trinkwasserpreis von 2,14 Euro pro m³ in Königswinter, mal 180 m³ und 88,80 Euro Grundgebühr zahlt eine Königswinterer Familie im Jahr für 180 m³ Trinkwasser nur 474 Euro. Somit 93 Euro weniger als eine vergleichbare Bornheimer Familie.

Auch ist die Behauptung in der städtischen Vorlage irreführend, diese Gebührenerhöhung betrüge nur 9 Euro. Tatsächlich sind rückblickend die reinen Wasserbezugskosten seit Januar 2015 mit 1,55 Euro auf 1,99 Euro 2022 gestiegen. Einschließlich der Grundgebühren kostete im Januar 2015 das Trinkwasser für 180 Kubikmeter 402,50 Euro, ab 2022 würden aber 567,20 Euro in Rechnung gestellt. Eine Steigerung um 40 Prozent. Dann wäre in den letzten 7 Jahren der jährliche Trinkwasserpreis in Bornheim durchschnittlich um 23,50 Euro gestiegen. Ein wesentlicher Grund dafür ist der neue Wassermix von je 50 Prozent aus dem städtischen Wasserwerk WBV- und dem neuen Wahnbachwasserbezug.

Doch noch teurer wird der Wasserpreis für Singlehaushalte mit einer separaten Wasseruhr im Haus. Viele alleinstehende Seniorinnen und Senioren verbrauchen zwar weniger Wasser als eine vierköpfige Familie, aber wegen der überdurchschnittlich hohen Bornheimer Grundgebühr steigt bei ihnen der Kubikmeterpreis des verbrauchten Trinkwasser exorbitant. Die Grundgebühr wird erhoben z.B. für den Betrieb der Bornheimer Trinkwasseranlagen, für das Leitungsnetz, die technischen Einrichtungen und den Kapitaldienst des Wasserwerkes. Somit würde ab 2022 für die alleinstehende Rentnerin, den Rentner und alle Singles, bei einem jährlichen Trinkwasserverbrauch von 50 m³, der Kubikmeterpreis 6,17 Euro statt 3,15 Euro betragen (1,99 X 50 + 209 : 50 = 6,17 Euro). Hinzu kommen zusätzlich noch 3,29 Euro Abwassergebühren und ggf. Niederschlags- (Regenwasser-) Gebühren.

Diese erneute Erhöhung des Wasserpreises haben uns Bornheimer all jene Politiker der CDU, der GRÜNEN und der ABB-Fraktion eingebrockt, die das weiche dafür aber teure Wahnbachwasser unbedingt für die Bornheimer einkaufen wollten. Am liebsten zu 100 Prozent. Übrigens: Eine Analyse der Wasserhärte in Bornheim wird ebenfalls in den aktuellen Vorlagen der Betriebssausschuss-Sitzung präsentiert. Die Wasserhärte beträgt durchschnittlich 10° Grad deutscher Härte bei den 6 Messstellen. Erst ab 8,4° dH spricht die Fachwelt von weichem Wasser.

Da sollten wir einmal genau hinhören, was CDU, GRÜNE und ABB Ratsmitglieder den Bornheimer Bürgern heute als Argument auftischen werden. Bei der letzten Gebührenerhöhung 2021 waren diese Ratsmitglieder stumm wie die Fische.

4 Gedanken zu „Wieder ist eine neue Gebührenerhöhung für das Bornheimer Trinkwasser beabsichtigt“

  1. Am 25.11.2021 wurde die Beschlussvorlage der Verwaltung zur Wasserpreiserhöhung im Betriebsausschuss vom Antragsteller zurück genommen. Statt dessen wurde folgendes beschlossen:
    – der Wasserpreis bleibt bis Mitte 2022 konstant (keine Erhöhung)
    – der Wasserpreis soll aufgeschlüsselt werden, wie er sich im Detail zusammensetzt
    – das Wasserwerk untersucht Einsparungsmöglichkeiten (ABB Antrag) die zur Senkung des Wasserpreises führen können
    – im Arbeitskreis des HA, in dem auch die ABB mit zwei Vertretern anwesend ist, wird vor der Beschlussfassung in 2022 ein gemeinsamer Beschluss zum zukünftigen Wasserpreis erarbeitet
    – die Wasserpreisreduzierung des WBV um 1 Cent wird bei der Berechnung zukünftig berücksichtigt
    – Beschluss einstimmig
    – der ABB Antrag, die angedachten Wasserpreiserhöhung um 5 Cent durch eine entsprechende Reduzierung der Konzessionsabgabe aufzufangen, brauchte deshalb nicht mehr abgestimmt werden.
    Die ABB wird auch im Jahr 2022 keiner Erhöhung des Wasserpreises um 5 Cent zustimmen.
    Paul Breuer (Fraktion ABB)

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  2. Ich habe das Kommen gesehen und habe deshalb schon damals gewarnt das „Wahn“-bachtalsperrenwasser zu nehmen, aber Ihr hab der hübschen Hella (Petra Heller) ja geglaubt, das haben wir nun davon.

    Sehr geehrte Frau Renkel,
    mit IHR sind sicherlich nicht unsere Aktionsgemeinschaft „Bornheimer Trinkwasser“, die Bornheimer UWG und die FDP gemeint. Gemeinsam haben diese Ratsmitglieder und ich gegen den Einkauf von mehr als 25% Wahnbachwasser gestimmt. HSt.

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  3. Hallo Harald,

    es zeigt sich leider wieder mal, da wo die Kommune ein Monopol hat, wird kräftig hingelangt. Bei Strom und Gas ist man mittlerweile vorsichtiger weil Wettbewerb durch einen Wechsel möglich ist. Leider nicht beim Wasser.

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  4. Hallo Harald,
    vielen Dank für die aufklärende, u.a. auch die rückblickenden Einschätzung.
    Auch die UWG/Forum hatte sich vor Jahren ebenfalls nicht der Meinung von CDU, Grüne und ABB angeschlossen.
    Hoffen wir auf eine ergebnisoffene Diskussion anläßlich der anstehenden Sitzung.

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